TOLERANZ ODER AUSGRENZUNG - DIE ZEICHEN DER ZEIT ERKENNEN (20.08.2019)
In einem Interview (1) sprach Heinz Grill über ein inhaltliches Erarbeiten von Begriffen. Dies würde gerade in religiösen Bereichen, wo es Glaubenskämpfe gibt, Polarisierungen verhindern und mehr Verbindung untereinander fördern. Hier sehe ich auch die Thematik von Ausgrenzung oder Toleranz angesprochen und wie Toleranz auf spirituellem Gebiet auch sinnvoll gefördert werden könnte. Denn wie sollte es sonst möglich sein, dass Benötigtes in eine sinnvolle Integration finden kann? Wenn sich eine 2000 Jahre alte Kirche nur um sich selbst herum dreht und Menschen, die neue philosophische inhaltlich durchdrungene Ideen bringen, ausgrenzt auch wenn sie diese benötigen würde, wie soll da für eine hoffnungsvolle Zukunft das Benötigte entwickelt werden können oder vielleicht auch überhaupt eine geben? Heute ist es jedoch meines Erachtens überhaupt sehr kritisch zu sehen, Spiritualität nur hinter den Mauern von Institutionen und Ashrams lehren zu wollen, denn heute ist eine Zeit, die sich in ihren Zeichen anmutet wie eine Kälte oder wie erkaltend. Dies äußert sich in bedenklicher Interesselosigkeit, Apathie, Resignation mit weiteren krankmachenden Wirkungen und Kompensationsmechanismen. Wen interessieren heute schon noch die Nöte der Zeit oder darauf eine Antwort oder gar eine praktisch zu tätigende Umsetzungsmöglichkeit zu finden, was denn heute fehlt oder benötigt wird?
Was hier fehlt ist eigentlich die Toleranz, vielleicht einmal sehr vereinfacht definiert als ein Gewähren-lassen des Anderen beschrieben. Denn eine Haltung, in der neue philosophische Inhalte von Personen sogleich ausgrenzend als falsch bewertet werden, nur weil sie neu und deshalb einfach noch nicht bekannt und erforscht sind und alte, vielleicht veraltete oder zumindest nicht mehr zeitgemäße religiöse Lehrsätze im Gegensatz dazu als richtig und für immer alleingültig herzustellen, ist nicht nur fixierend, dogmatisierend und verengend, sondern eigentlich ziemlich untolerant und einseitig. Die Gefahr nicht mehr ausgleichbarer Degenerationen und dass hier dann die Verbindung zur Spiritualität sehr schwer oder kaum mehr herstellbar wird für den Einzelnen, ist damit sehr offensichtlich vorhanden. Denn dies fehlt heute in einer Zeit größter Fremdbestimmungen und Kälte, dass endlich der Mensch selber in die Mitte gelangt, in einer unabhängigen individuellen Ideenentwicklung, ausgehend von einer spirituellen Quelle.
Die Idee ist es hier zum Beispiel, anhand von philosophischen oder sogar spirituellen Aussagen, den Blick auf mögliche inhaltliche Begriffserarbeitungen zu lenken und darin auch weiterhin nach dem Gedanken der Toleranz zu suchen, Kriterien zu finden, wie sie überhaupt entstehen oder sich entwickeln könnte. „Wie entsteht überhaupt Toleranz“, lautet hierzu eine Fragestellung? Oder auch: Wie und in welcher motivierten Bewegungsdynamik erscheinen bei einem Autor Zusammenhänge mit Toleranz, wie sie sich auch hier weiter formend entwickeln lässt, oder auch ob hier mehr ausgrenzende Tendenzen sichtbar werden? Es ist hinsichtlich der erkaltenden Kräftewirkungen der Zeit, vielleicht fast schon unerhört, wenn jemand wie der Schriftsteller Heinz Grill sich fragt, was der Mensch heute braucht und wenn bezüglich der zunehmenden Individualisierung des Menschen bei ihm in seinem Yoga eine praktische Umsetzung in einer Antwort darauf zu finden ist, wie zum Beispiel, dass der Mensch in die Mitte kommt von Geist und Welt, im Sinne einer Ideenentwicklung in der von ihm so benannten Individuation. Bereits im Jahre 1996 ist von ihm hierzu ein entwicklungsspezifisches Anliegen mit den Begrifflichkeiten von Esoterik* und Exoterik* erwähnt:
„Die Kirche kann aber in den Weltenzusammenhang nur hineintreten, wenn sie ihr Fundament auf exoterischer Basis erbaut und den Verwirklichungswegen, die immer nur in individuellen und kleinen Kreisen stattfinden können, einen Freiraum belässt. Wenn die Kirche als Kirche zurückweicht und die Christen als Christen zurückweichen, entwickelt sich das Ideal einer hörenden, betenden und dienenden Kirche.“ (2)
Toleranz, obwohl hier nicht direkt als Begriff angesprochen, sehe ich in diesem Text doch vorhanden mit dem Hinweis des Schriftstellers auf die „Verwirklichungswege“ in der Differenzierung zu einer „exoterischen Basis“, die nach diesem Anliegen nicht in einer großen allgemeinen „exoterischen Basis“ zu finden ist, sondern in „individuellen und kleinen Kreisen“. Toleranz sehe ich hier beinhaltet mit einem „Freiraum“ den die Kirche diesen Verwirklichungswegen zu geben bereit ist und inwiefern sie selbst auch wieder von dieser toleranten Haltung ihnen gegenüber profitiert. Mit diesem Anliegen eröffnet sich eigentlich ein großartiges Forschungsfeld über neue religiöse und spirituelle Substanzerkraftung und benötigter Verbindung, die jedoch heute danach die Kenntnis dieser Begriffe von Esoterik und Exoterik wie bei Heinz Grill braucht.
Gerade wenn nun die Kirche hier Personen ausgrenzend beleidigt oder verfolgt wegen einer neuen in deren Schriften beinhalteten Philosophie, dann fördert sie damit statt dessen eine generelle sich steigernde Orientierungslosigkeit mit größten Entwicklungsbarrieren wie Projektionspolen nach Außen und Spaltungen zwischen Institution und einfachem Gläubigen nach innen. Es ist die Freiheit des Menschen die hier zuletzt eigentlich auf der Strecke bleibt. Eine Antwort auf diese Fixierungen ist für mich die unabhängige Spiritualität.
ZEICHEN DER ZEIT UND KIRCHENGESCHICHTE
Beim Heiligen Franziskus zum Beispiel war die Dialogfähigkeit auch der Kirche selbst gegenüber diesem „Verrückten“, wie er von vielen damals bezeichnet wurde, ausreichend vorhanden, sodass die neuen spirituellen Ideen die Spaltungen zwischen Institution und einfachem Gläubigen mit der damaligen extremen Problematik einer ungeheuer pompösen Kirche und einer komplett verarmten Bevölkerung wieder in günstigere Verbindungen geführt werden konnten durch die spirituellen Ideen, wie seiner „Braut die Armut“, die der Heilige damals brachte. Damals konnte dadurch eine Antwort auf die Fragen der Zeit gefunden werden, die wiederum Verbindung brachte. Statt mit Ausgrenzung und Intoleranz wurde hier der Dialog erfolgreich aufgebaut.
Kirchengeschichtlich gesehen äußern sich hier also gern Krisen- und Konfliktpotentiale der Kirche wie mit einer sich ständig steigernden Kluft zwischen Klerus und Gläubigem, die bestätigen dass hier Neues benötigt wird. Es ist heute aus diesem Grund wie auch weiteren Gründen äußerst fraglich, dass heute nur hinter den Mauern von religiösen Institutionen oder Ashrams des Yoga Spiritualität beheimatet sein könnte, sondern die Heimat der Spiritualität liegt heute meines Erachtens mehr denn je in jedem Menschen selbst, in seiner Verantwortung und in seinem Pflichtgefühl gegenüber der zukünftigen Fortsetzung des sakralen Glaubensgeheimnisses.
Durch die zunehmende Individualisierung wird auf philosophisch-theologischem Gebiet nach meiner Erforschung dringend ein inhaltliches Erarbeiten dieser Begriffe wie sie zum Beispiel von dem erwähnten Schriftsteller getätigt wurde hinsichtlich des Begriffes „Toleranz“, benötigt. Unter anderem geht es zum Beispiel in den Begriffen von Esoterik und Exoterik um die ordnenden Ausdifferenzierungsmöglichkeiten dieser Begriffe auf religiösem Gebiet, aber dies fehlt in der Kirche in weiten Strecken. Hierzu gibt es im Vergleich jedoch eine sehr reichhaltige und sehr innovative Forschungs- und Umsetzungstätigkeit von Heinz Grill in seinem Yoga aus der Reinheit der Seele. Beleidigungen gegenüber dem Schriftsteller bewirken hier wohl die größten Entwicklungsbarrieren, die benötigte Zukunftsperspektiven in Desorientierungen entgleisen lassen. Wenn dies aber fehlt, kommt es leicht zu erdrückenden Situationen für den Einzelnen in religiöser Hinsicht. Eine Ausdifferenzierung in Esoterik und Exoterik wie bei Heinz Grill, ermöglicht es jedoch, vermittelnd und ausgleichend zwischen den „zwei Wegen der Seele“ zu wirken, die ja nach meinem Verständnis im Leben jedes Menschen, jedoch auch allgemein in den spirituellen Aspekten des Lebens vorhanden sind und damit auch innerhalb von religiösen Einrichtungen. Ein größeres Verständnis zu Esoterik und Exoterik würde den Selbst-Stand des einzelnen Individuums stärken und der machtvolle institutionelle Apparat könnte etwas zurückweichen und damit der religiösen Selbstaktivität des Einzelnen einen freien Raum geben.
Hier würde vielleicht eine Kirche widersprechen, da sie sich mit ihrem Klerus als Vermittler und Stellvertreter des Christus sieht. Zu vermitteln sehe ich auch als eine wichtige Aktivität, jedoch auch diese besteht aus Menschen, die ebenfalls sich auf dem Wege befinden und einer spirituellen Weiterentwicklung bedürfen. Gibt es aber eine Unfehlbarkeit, wie sie dem Papst dogmatisch in der Kirche zugesprochen wird? Wenn nun die Kirche sogar eine Stellvertreterfunktion? des Christus selber lehrt, also „in seiner Person zu handeln“ und die, bei Christus gegenüber Petrus festgestellte Erkenntnisfähigkeit einer Offenbarung (Matthäus 16,13) als ein wichtiges Kriterium seines „Felsen-Seins“ seiner „Kirche“ ausklammert und wegdogmatisiert und keinen Raum gewährt für die Verwirklichungswege von kleineren Kreisen, dann ist dies eine höchst zweifelhafte Situation:
„Die heilige Synode lehrt aber, dass durch die Bischofsweihe die Fülle des Weihesakramentes übertragen wird. Sie heißt ja auch im liturgischen Brauch der Kirche, wie in den Worten der heiligen Väter das Hohepriestertum, die Ganzheit des heiligen Dienstamtes.“ (3)
„Auf Grund der Überlieferung nämlich, die vorzüglich in den liturgischen Riten und in der Übung der Kirche des Ostens wie des Westens deutlich wird, ist es klar, dass durch die Handauflegung und die Worte der Weihe die Gnade des Heiligen Geistes so übertragen und das heilige Prägemerkmal so verliehen wird, dass die Bischöfe in hervorragender und sichtbarer Weise die Aufgabe Christi selbst, des Lehrers, Hirten und Priesters, innehaben und in seiner Person handeln.“ (3)
Fehlt jedoch in der heutigen Zeit mit ihren erkaltenden Kräftewirkungen zum Beispiel eine Erkenntnisentwicklung und zunehmende Unterscheidungsfähigkeit zu den zwei Begriffen von Esoterik und Exoterik, so ist es zweifelhaft, wie heute eine Vermittlungstätigkeit entsteht in sakralen Bereichen wie einer Gottesdienstfeier, ohne dass destruierende Fremdkräfte eindringen in die Gruppe, oder auch wie ein Zuständigkeitsgefühl des Einzelnen entstehen kann zur Fortsetzung des sakralen Glaubensgeheimnisses. Im Vergleich besagt hier der Gedanke der unabhängigen Spiritualität, dass jeder Mensch sogar Christus selbst eine spirituelle Substanzerkraftung zu geben vermag.
Wenn die Begriffe „Toleranz“, „Friede“ und „Gerechtigkeit“ lediglich Schlagwörter sind ohne weiterführende Konkretisierung, führt dies nach meinem Verständnis auf Grund dieses Fehlens zu Intoleranz und Ausgrenzung. Für weiterführende Schritte zu einer zukünftigen Toleranzentwicklung braucht es nach meinen Studien aber die Synthese. Hier fehlt meines Erachtens auch eine Perspektive, was Toleranz eigentlich sein könnte und wie sie entsteht.
Die Beleidigungen der Kirche gegenüber dem Schriftsteller Heinz Grill bestätigen, dass hier etwas Wichtiges fehlt und dass diese sogar genau sehen, dass sie die bei ihm vorhandene Mittenstellung des Menschen dazu benötigt.
(1)Spiritualität und freiheitlich-soziale Entwicklung: Ein Interview mit dem Schriftsteller Heinz Grill, auf meiner Homepage
(2)Zitat: Die Wirksamkeit des Heiligen Geistes in Sakrament und Wort, Seite 44, Heinz Grill
(3)Kleines Konzilskompendium, Seite 147, Karl Rahner, Herbert Vorgrimler
*Zu Esoterik und Exoterik: Die Synthese von Geist und Welt, Heinz Grill; zum Vergleich: Mein Anliegen, Definitionen; Das Forschungsfeld über zwei Wege der Seele; auf meiner Homepage
Der Mensch ist ein geistbegabtes Wesen. Für mich ist dies das „Ich“ des Menschen als seinem geistigen Wesensteil.
Vergleichsweise steht die Kirche auch heute noch auf dem Standpunkt, dass der Mensch keinen Geist besitzt, sondern nur aus Körper und Seele besteht:
*Auszug aus einem theologischen Gutachten:
11.2.Die Institution Kirche
Geschichtlicher Verlauf der Institutionalisierung der Kirche und ihre Auswirkungen auf den einzelnen Menschen selbst, am Beispiel einer Dogmenerhebung
Als Beispiel geht es hier um das 4. Konzil von Konstantinopel, wo es zu einem Dogma kam, infolgedessen die Kirchenlehre seither die „Trichotomie“ (der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist) als Irrlehre bezeichnet und die „Dichotomie“ (der Mensch besteht aus Körper und Seele) als richtig ansieht. In diesem Dogma ging es daher unter anderem um die Frage, wie in der Kirche die Frage nach einem eigenen Selbst des Menschen gesehen wird in der aktuellen Lehrmeinung?
In der heutigen Form der kirchlichen Institution ist es die Kirche mit ihrem geweihten Klerus, die hier sukzessiv die oberste Autorität besitzt, zur Heiligung, Heilung und spirituellen Lehre, in einer Verschmelzung mit Christus selbst (Siehe; Heilssakrament Kirche“ im Gutachten). Grundlage dafür sind die Dogmen als eine für alle zu Glauben verpflichtete Wahrheit. Die Auswirkungen dieses besagten Dogmas von diesem 4. Konzil zu Konstantinopel zum Beispiel, betreffen die Befähigung und mögliche Verantwortung des Menschen selbst, eine geistige Führungsinstanz selbst zu haben und auch weiter entwickeln zu können. Als Beispiel kann hier die Bibelstelle genannt werden, in der Christus dem Petrus auf Grund seiner Erkenntnisfähigkeit, ihn als Sohn des lebendigen Gottes erkennen zu können, die Kraft zu lösen und zu binden zusagt (Matthäus 15,13-20). Es geht hier also um ein geistiges Vermögen dieser Person Petrus, sodass dieser selbst seither eine lösende und bindende Kraft besitzt. Des Weiteren geht es hier theologisch und philosophisch gesehen auch um die Thematik von Initiation oder Einweihung, wie und ob nun sozusagen diese Befähigung einer lösenden und bindenden Kraft, auch weitergegeben werden kann.
Wesentliche dogmatische Festlegungen der Kirche wurden also bereits im 4. Konzil von Konstantinopel, im Jahre 869 nach Christi Geburt erlassen, sodass die Lehrmeinungen der Kirche seither konstatieren, dass der Mensch Körper und Seele, aber keinen Geist besitzt. Damit wurde aber ein bewusstes „Ich“ oder eine selbständige geistige Führungsinstanz des Menschen quasi abgeschafft. Das Konzil wendete sich damals gegen die Lehre von Photios, der in diesem Konzil als Irrlehrer deklariert wurde. Später wurde er davon wieder freigesprochen, um jedoch danach wieder verbannt zu werden. Die Lehre des Photius wies besonders zentral auf die Worte Christi über die Notwendigkeit einer Neugeburt des Menschen hin, die er gegenüber Nikodemus aussprach. Es ging darum, selber „Theodokus“, - Gottesgebärer, zu sein. Photios verehrte die Gottesmutter als die „Mutter Sophia“ und weihte ihr eine Kathedrale, die heutige muslimische Moschee Hagia Sophia. Eine wichtige Bibelstelle zu dieser Verehrung des Photios:
„Jesus antwortete ihm und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3,1-21)
In weitere Folge zu diesem 4. Konzil zu Konstantinopel, in welchem dem Menschen ein eigener geistiger Wesensteil abgesprochen wurde, kam es zum Schisma von Ost- und Westkirche, was sicherlich darüber hinaus auch politisch eine große Schwächung des Christentums gegenüber der muslimischen Religion bedeutete.
Die Folgen dieser Dogmatisierung auf die Lehrmeinungen der Kirche waren, dass die römisch-katholische Kirche also wie besagt seither in ihrer Kirchenlehre die sogenannte „Trichotomie“ ablehnt, dass der Mensch aus Körper, Seele und Geist besteht. In der römisch-katholischen Kirchenlehre wird hier also von dem Begriff „Dichotomie“ gesprochen, dass der Mensch nur aus Körper und Seele besteht. Diese Lehrmeinung führte und führt weiterhin zu vielen Verurteilungen gegenüber Andersdenkenden diesbezüglich, in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche. (51)
11.3.Rudolf Steiner über die Folgen dieses Dogmas
Bezüglich dieses Dogmas spricht er von den Folgen einer zunehmenden „Verdunkelung“ und einer „Profanisierung“ des Menschen, von der „Abschaffung des Geistes“ durch die römisch-katholische Kirche:
„Das Ziel, es lag darinnen, den Menschengeist von seiner individuellen, seiner persönlichen Beschäftigung mit dem Geistigen…abzuhalten, also von der …. individuellen und empfindungsmäßigen Hinneigung zum Verständnis des Mysteriums von Golgatha. Unverstanden sollte es bleiben.“ (52)
Die Auswirkungen dieses Dogmas werden hier darin gesehen, dass der Geist des Menschen zunehmend nur auf die profanen Dinge des Lebens gelenkt wurde. Das Geschehen auf Golgatha, als einem Mysterium der Weltenschöpfung wurde infolge dessen zunehmend als nicht verstehbar oder nicht erkennbar angesehen, so die Kritik von Rudolf Steiner an die Kirche. (52)
Hier ist damit auch auf Umstände hingewiesen, die mit dazu führten, dass in Folge dessen die geistige Erkenntnisfähigkeit des Menschen als wichtiger Faktor einer Befähigung oder spezifischen Autorität, immer mehr aus den Lehrsätzen der Kirche ausgesondert wurde.