*Auszug aus einem theologischen Gutachten:

 

7. Zur Vorgeschichte der Person Heinz Grill: Wie sieht er die Entwicklung in philosophischer und theologischer Hinsicht?

 

In seinen diversen Schriften finden sich unter Anderem vielfältige Darstellungen über seine Erfahrungen und seine Weiterentwicklung oder auch Konkretisierung der von ihm so benannten „Individuation“. Diese bilden eine Grundlage für ein Charakterstudium und ein Studium des Werdeganges der Person selbst. Wie äußert sich hierin ein „Entwicklungszusammenhang“, also Faktoren, welche verbindende Elemente seiner Philosophie über Entwicklung darstellen? Um diese Frage in eine Antwort zu führen und einen ersten Einblick in die Vorgeschichte und Philosophie des Schriftstellers zu erhalten,-  hier Fragestellungen, um diesen Kontext von Entwicklung herauszufiltern.

Hierzu eine Textuntersuchung von diversen, zeitlich unterschiedlichen Zitaten aus seinen Schriften:

„Nur durch dieses Ich und seine Möglichkeiten, kann eine Wandlung im Menschendasein eintreten. Nicht durch äußere Personen, äußere Angelegenheiten, Techniken und passive Versenkungsmethoden kann eine Wandlung herbeigeführt werden, sondern nur durch die Aktion aus dem eigenen Urgrund der Entscheidung.“ (36)

In diesem Text geht es um eine „Wandlung“ und wie diese herbeigeführt werden kann, oder wie sie auch nicht herbeigeführt werden kann. Danach benötigt eine Wandlung ein Verständnis darüber, was das „Ich“ des Menschen ist, da nur durch dieses geheimnisvolle Existent - Sein eines „Ich“ im Menschen, ein Mensch zu „Wandlung“ fähig ist. Nicht herbeigeführt werden kann eine Wandlung jedoch durch Äußerlichkeiten und passive Versenkungen.

Wie könnte hier zum Zitat des Weiteren eine Fragestellung lauten, die einen Entwicklungszusammenhang erkennbar werden lässt?

Eine Fragestellung, die als eine Antwort die Worte im Text des Schriftstellers beinhalten könnte, wäre hier:

Was benötige ich selber, damit in meinem Menschendasein eine „Wandlung“ oder „Umwandlung“ entstehen kann? Welche Voraussetzung ist notwendig, oder was wird benötigt, damit diese „Wandlung“ herbeigeführt werden kann?

Ein weiterer Text des Schriftstellers beinhaltet unter anderem auch den Faktor der Zeitaktualität, als einen Faktor von Entwicklung:

„Diese Freiheit eines Ich ist nicht immer in unserer Geschichte der Fall gewesen. Erst in jüngeren Jahren ist die Notwendigkeit verstärkt in das Leben hereingetreten, dass der Einzelne nach und nach zu dieser eigenen Stellung gegenüber allen Außenheiten, gegenüber allen Meistern, allen Lehren und Lehrern, allen Kirchen oder auch Gemeinschaften kommen muss.“ (36)

Nach diesem Text hat heute der Mensch einen Entwicklungsstand, der hier in diesem Text mit einer „Freiheit eines Ich“ benannt ist, wie es nicht immer in der Geschichte der Fall gewesen ist. Dies bedeutet, dass hier zeitaktuell eine besondere „Freiheit eines Ich“ vorhanden ist. Nach diesem Zitat beinhaltet diese „Freiheit eines Ich“ eine spezifische Notwendigkeit. Hier geht es also um eine heute notwendige eigene Stellung des Einzelnen gegenüber diverser ihm gegenüberstehenden, hier so benannter „Außenheiten“, auf Grund einer spezifischen zeitaktuellen Situation.

Eine Fragestellung, die als eine Antwort die Worte des Schriftstellers in dem Zitat beinhalten könnte, wäre hier:

Was benötigt der Mensch heute, oder der Einzelne auf seinem momentanen Stand der Entwicklung, damit eine zeitgerechte Antwort auf diese heute mögliche „Freiheit eines Ich“ entstehen kann?

Ein weiteres Zitat des Schriftstellers betrifft sehr stark ein autobiographisches Thema über eine Selbstreflexion oder Selbstwahrnehmung einer bei ihm vorhanden Fähigkeit:

„Der Yogalehrer darf nur soweit unterrichten, wie er es wirklich selbst erarbeitet und verstanden hat. Eine große Schwierigkeit ergab sich aber in der Schule, weil immer wieder Elemente aufkamen, die mehr an sektiererische Formen oder an verwässernde, unbrauchbare Theorien erinnerten.

Ein wesentliches Bewusstsein entwickelte sich mit dem Unterricht. Das Leben von mir war immer aus einer Beziehung heraus gegründet, aus einer Beziehung zu den Bergen beispielsweise, zur Schöpfung, zur Natur. Es war aus einer Beziehung heraus gegründet zu Rudolf Steiner, aus einer Beziehung zum Evangelium, aus einer Beziehung zur Bewegungsebene. Es gründete sich immer auf dem Verhältnis des bewussten Beobachtens, auf einem Schauen, auf einem Wahrnehmen auf einem Hineinfühlen, auf einem unmittelbaren Erfahrungsleben.“ (36)

In diesem Zitat sind Qualitätsunterschiede dargestellt, die der Schriftsteller durch seine Erfahrung mit dem Unterricht des Yoga feststellt. Die Selbstreflexion beinhaltet diesbezüglich seine spezifische Beziehungsfähigkeit. „Wann entwickelt sich qualitativer Unterricht, wann nicht“, könnte hier vielleicht als eine inne liegende Frage aufgezeigt werden? Der springende Punkt hierin, der diesen Qualitätsunterschied im Yogaunterricht in die Entwicklung führt, scheint in dem Text eventuell darin zu liegen, inwieweit ein Verständnis und eine Erarbeitung des Unterrichtsgegenstandes erfolgt ist oder nicht. Die Selbstreflexion über seine eigene Fähigkeit diesbezüglich, seines eigenen Lebens, in einem „In – Beziehung –Sein – Zu“, könnte auf ein wichtiges Kriterium einer „Selbstentwicklung“ in dieser Thematik, hindeuten.

Eine Fragestellung, die als eine Antwort, die Worte des Schriftstellers in dem Zitat beinhalten könnte, wäre hier:

Was benötigt der Yogalehrer, damit sein Unterricht funktioniert?

So könnte man hier in diesen 3 Zitaten einen gemeinsamen Zusammenhang formulieren mit der Frage: Was benötigt das Menschendasein, was benötigt der Einzelne, was benötigt der Yogalehrer? Dies wäre hier zusammenfassend die Frage, „was benötigt der Mensch“, als eine zentrale mögliche verbindende Aussage oder auch Fragestellung, wie in den Schriften von Heinz Grill, seine Sichtweise von Entwicklung entdeckt werden kann.

 

ICH WILL, DASS NIEMAND MEHR ALS SEKTE BEZEICHNET WIRD!